Lager 7 befand sich in einem geräumigen Gebäudeteil mit knarzenden Holzdielen und einem latenten Ölgeruch. Es lag direkt hinter dem rustikal gestalteten Party- und Tagungsraum, in dem mein Atelier untergebracht war.

 

Ursprünglich lagerten im Lager 7 Zubehörteile für Landmaschinen. Als ich meinen Lebens- und Arbeitsschwerpunkt nach Wellingholzhausen verlegt hatte, durfte ich den inzwischen anders genutzten Raum weitgehend freiräumen, um dort meine Kunst unterzubringen.

 

Jahrelang brachte ich damit zu, den Raum weiter zu befüllen. Irgendwann gelang es mir sogar, ein System zu etablieren, womit ich einzelne Bilder aus den Stapeln ziehen konnte, ohne dass dabei andere Bilder wie beim Dominospiel umzufallen drohten. Nur wenige Monate später wurde der ganze Gebäudekomplex verkauft und ich musste mitsamt all meiner Kunst umziehen.

 

Lager 7 hat einen neuen Ort gefunden. Auf dem geräumigen Dachboden unseres neu bezogenen Bauernhauses haben die Arbeiten alle einen Platz gefunden. In Erinnerung an die liebgewonnenen Räumlichkeiten, die einem Supermarkt weichen mussten, habe ich den etwas protzigen Namen beibehalten, der suggeriert, es würde auch noch die Lager 1- 6 irgendwo geben.

 

Natürlich arbeitet man als bildende Künstlerin nicht zu dem Zweck, große Räume zu befüllen. Aber hat man einmal die eine oder die andere Arbeit in einer Ausstellung gezeigt und sie wurde nicht verkauft, landet sie zwangsläufig im Lager. Gibt es dann wieder eine Möglichkeit auszustellen, werden im allgemeinen die neuesten Arbeiten gezeigt - das, womit man sich als Künstler*in gerade beschäftigt. Und auch bei Ausschreibungen für Ausstellungen ist immer Aktualität gefragt: älter als drei Jahre sollten die Arbeiten selten sein.

 

Im Lager 7 befinden sich also hunderte Arbeiten – aus einer Jahrzehnte langen Tätigkeit - , die teilweise nur ein einziges Mal den Weg in einen Ausstellungsraum gefunden haben. Es gibt außerdem etliche Arbeiten dabei, die noch nie in einer Ausstellung gehängt oder installiert waren. Gut verpackt gegen Staub und Feuchtigkeit. Sie alle auszupacken und in einer großen Schau zu zeigen, wäre verlockend, aber mit einem wochenlangen Arbeitseinsatz verbunden.

 

Meine Homepage habe ich nun um eine Seite mit dem Namen „Lager 7“ erweitert. Nach dem Zufallsprinzip sind dort die Arbeiten durcheinandergewürfelt zu sehen. Egal ob Malerei, Objekt oder Installation, egal aus welchem Entstehungszeitraum.

 

Ich freue mich über Besucherinnen und Besucher im Lager 7– virtuell oder real!

 

 

Nähere Informationen zu den einzelnen Arbeiten gebe ich gerne auf Anfrage. Einiges ist auch auf den anderen Seiten meiner Homepage zu finden.

Lager 7, 1-100

Lager 7, 101-200

Lager 7, 201- 300